Neuruppiner Bürgermeisterkandidat Michael Güldener und Rheinsbergs Bürgermeister Frank-Rudi Schwochow sehen Gefahren für Bevölkerung und Tourismus
Der Neuruppiner Bürgermeisterkandidat Michael Güldener und Rheinsbergs Bürgermeister Frank-Rudi Schwochow (beide BVB / FREIE WÄHLER) lehnen ein Atomendlager im Kreis Ostprignitz-Ruppin strikt ab. Für die Bevölkerung wäre ein Atomendlager in der unmittelbaren Umgebung eine Katastrophe. Denn niemand kann sicher garantieren, dass nicht doch etwas passiert und Natur, Tiere und Menschen Schäden davontragen könnten. Die erneute Endlagersuche in Deutschland stellt außerdem die Zukunft des Tourismus in Neuruppin, Rheinsberg und der gesamten Umgebung in Frage. Unter dem Neuruppiner Ortsteil Wulkow wurde von der Bundesgesellschaft für Endlager (BGE) ein potentiell geeigneter Salzstock festgestellt. Weitere unter den umliegenden Gemeinden Temnitzquell, Fehrbellin und auch in Rheinsberg.
Zudem gibt es in der ganzen Region Tonschichten, die von der BGE ebenfalls als potentiell „geologisch für ein Endlager geeignet“ eingestuft wurden. In Neuruppin und dem umgebenden Ruppiner Seenland sowie in Rheinsberg gibt es daher nach Darstellung der BGE gleich mehrere Möglichkeiten zur Einrichtung eines Atommüll-Endlagers.
Für dichter besiedelte Gebiete gibt es bei der BGE ein Ausschlusskriterium. Doch dieses Ausschlusskriterium erhöht für das Ruppiner Seenland nur die Chance, das nächste „Gorleben“ zu werden. Denn im Gegensatz zu Potsdam oder Bremen sind das Seenland und große Teile des Landkreises OPR für dieses Kriterium nicht dicht genug besiedelt.
„Für stark vom Tourismus abhängige Gebiete wie das Ruppiner Seenland fehlt bisher ein solches Ausschlusskriterium. Das muss dringend geändert werden!“, so Michael Güldener. Ein Image als Atommüllendlager würde alle Bemühungen überlagern, die Region als attraktives Ziel für Touristen zu vermarkten. Und damit die Hoffnung auf eine Branche zunichtemachen, auf die man seit der Wende gesetzt hatte. „30 Jahre Anstrengungen in der Region Tourismus zu entwickeln, wären dann vergebens“, so der Rheinsberger Bürgermeister Schwochow.
Schwochow und Güldener erwarten daher von der Bundesregierung ein Einlenken. Es muss bei der Suche nach einem Endlager ein Ausschlusskriterium für Regionen mit starker Abhängigkeit vom Tourismus geben. „Auch die Landesregierung muss sich endlich hierfür stark machen. Andernfalls riskiert sie, dem Tourismus und den Bürgern in Brandenburg einen erneuten schweren Schlag zu versetzen“, so Güldener und Schwochow unisono.
„Brandenburg hat durch die Windkraft und die Probleme mit der Braunkohle schon genug Lasten an der bundesdeutschen Energieversorgung getragen und trägt sie immer noch. Da wäre es nur fair, wenn diesmal andere ihrer Verantwortung für die Energieversorgung nachkämen“, so Bürgermeisterkandidat Michael Güldener abschließend.
Michael Güldener, Neuruppin
Frank-Rudi Schwochow, Rheinsberg